Sensensteinwochenende mit Großmeister
Am Wochenende vom 23.-25. November nutzen Sportler des Budo-Club Bad Arolsens das Angebot des PSV Kassel. Dieser richtete zum wiederholten Mal das Trainingswochenende auf Sensenstein aus. Mit zirka 60 Übernachtungsgästen war dies ausgebucht. Das Programm richtete sich dieses Jahr nach den Prüfungsbereichen einer Ju-Jutsu Prüfung. Das Wochenende war wieder gut durchstrukturiert und einige Highlights waren eingeplant.
Am Freitagabend ging es erst einmal mit dem Mattenaufbau los
und danach fand die erste Trainingseinheit statt. Diese wurde von Gilbert und
Sasch (PSV) gehalten. Sie präsentierten Atemi-Techniken an der Pratze und
nahmen dabei Bezug auf die Komplexaufgaben. Bei denen ist der Übergang von
Schlag- und Tritttechniken zu den Wurftechniken und der anschließenden
Kontrolle des Partners von Bedeutung.
Der Samstagmorgen startete um 9:15 Uhr mit der Stockanwendung. Dirk, Trainer
beim KSV Auedamm, zeigte Hebel- und Würgetechniken, die mit dem Stock
durchgeführt werden können. Hier hieß es „volle Konzentration“ und aufpassen,
dass der Stock unter Kontrolle bleibt. Die zweite Einheit des Tages wurde von
Timo, der beim PSV trainiert, gehalten. Er zeigte unterschiedliche Selbstfallwürfe
und Ausheber, die man aus ein und derselben Ausgangsposition durchführen kann.
Dies war sehr spannend und manchmal eine ganz schöne Herausforderung.
Nach dem Mittagessen war das Training mit Großmeister Siggi Derwisch (PSV)
eingeplant. Er trägt den 7. Dan im Ju-Jutsu und ist 78 Jahre alt. Für dieses
Highlight reisten noch weiter Tagesgäste an. Mit fast 50 Leuten war die Matte ziemlich voll. Siggi zeigte Techniken zum
Thema Gegen- und Weiterführungstechniken. Der 78-Jährige zeigte gekonnt und mit
absoluter Ruhe und Gelassenheit die zu trainierenden Techniken. Er fing mit
ganz eichfachen Übungen an. Mit den Angriffen steigerte sich auch die
Verteidigung. Bis man am Ende schließlich zwei Kombinationen erlernt hatte, die
einem „auf der Straße“ auch zu Notwehr dienen können. Doch nach einer guten
Stunde ging auch das Training mit dem Großmeister mit viel Applaus und großem
Respekt, für diese Leitungen in einem so hohen Alter, zu Ende.
Nach einer kurzen Pause ging es mit Sina, vom BCA weiter. Sie zeigte Techniken,
die dem Prüfungsbereich „Übergang vom Stand in den Boden“ zuzuordnen sind. Sie
zeigte Würfe und Würgen, mit denen der Partner zu Boden gebracht werden kann.
Damit die Kombination auch zu Ende ist, folgte immer eine Abschlusstechnik,
ganz gemäß dem Prüfungsprogramm.
Die letzte Einheit des Tages wurde von Andreas, der beim BCA Trainer ist
gestaltet. Er zeigte in spielerischer Form, wie sich die Sportler geschickt in
der freien Auseinandersetzung bewegen, um Treffer am Partner zu erzielen. Dabei
ging er auf alle drei Bereiche ein. Das heißt die Sportler trainierten die
Distanz bei Atemi- und Wurftechniken und später noch den Bodenkampf.
Nach einem solch anstrengenden Tag war es für einige jedoch noch nicht zu Ende.
Für sie ging es jetzt erst richtig los. Denn am Samstagabend findet jedes Jahr
eine Kyu-Prüfung statt. Auch vom Budo-Club Bad Arolsen nahmen Sportler teil.
Nach fast zwei Stunden waren die Prüflinge entspannt und ein glückliches
Lächeln war in den Gesichtern zu sehen. Die Prüfung war erfolgreich bestanden.
Judith Zareba und Sabrina Henning erreichten den Grüngurt, Daniela Artmann und
Timo Schnaase den Orangegurt und Achim Hilscher erreichte den Gelbgurt. Dies
wurde danach bei gemütlichem Beisammensein gefeiert.
Sonntagmorgen hieß es erneut „ab auf die Matte“. Jetzt wurde der Dreier-Kontakt
trainiert und noch einmal auf die Pratzen geschlagen. Angeleitet wurde diese
Einheit von Armin, dem Trainer des SV Rot-Weiß Kassel. Zum krönenden Abschluss
war das Burn Out an der Reihe. Martin, der Organisator des Wochenendes ließ
sich anstrengende und herausfordernde Challenges zu drei unterschiedlichen
Liedern einfallen. Das hieß für die Sportler fast 10 Minuten Dauerbelastung
durch Liegestütz, Kniebeuge und ständigem Hüpfen auf der Stelle. Nach einem
Lied für die Pause wurde sich wieder vier Lieder lang durchbewegt. Mit einem
Fitnessband in der Hand, welches durchgehend auf Spannung gehalten werden
sollte, mussten die Kampfsportler auf der Stelle hüpfen, Auslagewechsel durchführen
und nie zum Stillstand kommen. Nach fast einer Viertel Stunde waren die Lieder
durch und auch die Sportler fix und fertig. Mit rotem Kopf, zittrigen Armen und
nasser Stirn gingen die Sportler gut gelaunt und ausgepowert von der Matte.
Ein sportliches und spaßiges Wochenende ist somit zu Ende gegangen und die Teilnehmer haben sich nun die kommenden Weihnachtsplätzchen richtig verdient.